Kreis­lauf­wirt­schaft im Trend — Ver­stei­ge­rer leis­ten Bei­trag zur Ressourensicherheit

News & Aktuelles - Bundesverband öffentlich bestellter, vereidigter und besonders qualifizierter Versteigerer

Die Coro­na-Pan­de­mie Kri­se und der Krieg in der Ukrai­ne haben gezeigt, dass eine Weg­werf­ge­sell­schaft nicht mehr zeit­ge­mäß ist. Nicht nur aus Umwelt­schutz­grün­den ist es sinn­voll, wie­der­ver­wert­ba­re Pro­duk­te zu benut­zen, anstatt sie zu ver­nich­ten; in einer Kreis­lauf­wirt­schaft wird zudem die Roh­stoff­ver­sor­gungs­si­cher­heit erhöht.

Kreis­lauf­wirt­schaft ist der Mar­ken­kern der Ver­stei­gerer­bran­che. Die durch Ver­stei­ge­run­gen erneut in den Markt gebrach­ten Güter und Res­sour­cen sind Teil der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie, die öffent­lich bestell­te, ver­ei­dig­te Ver­stei­ge­rer regel­mä­ßig leis­ten, indem sie best­mög­lich wert­hal­ti­ge Pfand­gü­ter natio­nal und inter­na­tio­nal ver­wer­ten. Somit tra­gen sie zur intel­li­gen­ten Nut­zung von Roh­stof­fen bei.

Die Wie­der­ver­wert­bar­keit von Pro­duk­ten steht seit eini­gen Jah­ren auf der Agen­da der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on. Im März 2020 leg­te sie einen Akti­ons­plan für die Kreis­lauf­wirt­schaft vor*, der sich auf Abfall­ver­mei­dung und ‑wirt­schaft kon­zen­triert und dar­auf abzielt, das Wirt­schafts­wachs­tum und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der EU zu för­dern. Auch die welt­wei­te Füh­rungs­rol­le der Uni­on im Bereich Nach­hal­tig­keit soll damit gestärkt wer­den, indem der „CO2-Fuß­ab­druck“ ver­rin­gert, die Umwelt­schä­den mini­miert und das Abfall­auf­kom­men redu­ziert wird.

Das Infor­ma­ti­ons­por­tal der EU kon­sta­tiert am 10.03.2022: „Die Res­sour­cen­knapp­heit und der Kli­ma­wan­del erfor­dern den Über­gang von einer Weg­werf-Gesell­schaft, in der genom­men, her­ge­stellt, ver­braucht und weg­ge­wor­fen wird, hin zu einer koh­len­stoff­neu­tra­len, öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen und schad­stoff­frei­en Kreis­lauf­wirt­schaft bis 2050.“

Des­halb tre­ten die EU-Abge­ord­ne­ten tre­ten dafür ein, die Wie­der­ver­wend­bar­keit und Repa­ra­tur­fä­hig­keit von Pro­duk­ten in der Euro­päi­schen Uni­on zu för­dern und die Pro­dukt­le­bens­dau­er zu ver­län­gern. Der Fokus rich­tet sich ins­be­son­de­re auf die Pro­dukt­grup­pen Kunst­stof­fe, Tex­ti­li­en, Elek­tro­nik und IKT, Bau­wirt­schaft und Fahr­zeu­ge. Erklär­tes Ziel ist es, die Recy­cling­ra­te signi­fi­kant zu erhöhen.

Auf der Infor­ma­ti­ons­sei­te „News“ des Euro­päi­schen Par­la­ments ist zu lesen, dass die aktu­el­le Kri­se zudem Män­gel in unse­ren Res­sour­cen- und Wert­schöp­fungs­ket­ten auf­ge­zeigt habe, von denen ins­be­son­de­re klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men und die Indus­trie betrof­fen seien.

Nun hat die Euro­päi­sche Uni­on hat wei­te­re Regeln zur Kreis­lauf­wirt­schaft beschlos­sen. Das Euro­pa­par­la­ment muss den Vor­schlä­gen noch zustim­men. Von einem „Mei­len­stein“ sprach die Vor­sit­zen­de des Bin­nen­markt-Aus­schus­ses, die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin Anna Cavazzi­ni. „Der Vor­schlag für eine nach­hal­ti­ge Pro­dukt­po­li­tik ist ein Durch­bruch auf dem Weg zur Kreis­lauf­wirt­schaft und somit zum kli­ma­neu­tra­len Kon­ti­nent“, sag­te sie. Die Indus­trie warnt hin­ge­gen vor Über­re­gu­lie­rung und zusätz­li­chen Kos­ten. Kli­ma­neu­tra­li­tät gilt es wis­sen­schaft­lich zu defi­nie­ren und ist mit den rea­lis­ti­schen Mög­lich­kei­ten in Über­ein­stim­mung zu brin­gen. Es gilt, eine Stra­te­gie der Aus­ge­wo­gen­heit und Ange­mes­sen­heit zu fin­den –zwi­schen Öko­lo­gie und Ökonomie.

In einer Kreis­lauf­wirt­schaft , so heißt es in der ver­laut­bar­ten Ziel­set­zung der EU, wer­den CO₂-Emis­sio­nen gesenkt, das Wirt­schafts­wachs­tum ange­kur­belt und neue Arbeits­plät­ze geschaf­fen. Die­se Stra­te­gie muss nun klug und mit Weit­sicht umge­setzt wer­den, damit sie den Erfor­der­nis­sen aller Wirt­schafts­sub­jek­te ent­spricht und unse­ren Wohl­stand lang­fris­tig sichert.

*Quel­le: europarl.europa.eu